Mittwoch, 3. Dezember 2008
Wie ein Gemälde
Ich hab's ja schon vorher mal angedeutet, wie sehr ich mich auf die Wii Portierung von "Okami" gefreut habe. Natürlich habe ich es mir dann gleich zur Veröffentlichung gekauft und war kein Stück enttäuscht. Was nun folgt ist eine hemmungslose Lobhudelei, eine objektive Rezension wird mir nämlich sicher nicht gelingen.



Ich liebe Action-Adventures. Ganz oben steht da natürlich die Zelda-Reihe, und was es da sonst noch alles gibt. Okami ist ebenfalls ein solches, und eine wahre Perle. Das Spiel findet in einer fiktiven Welt namens Nippon statt, obwohl man, wenn man das eine oder andere über Japan weiß, vielleicht auch meinen könnte, dass diese Welt eigentlich garnicht so fiktiv ist. Man taucht ein in eine Welt, in der Geister, Götterwesen, fabelhafte Kreaturen und überirdische Fähigkeiten (zum großen Teil der japanischen Mythologie entlehnt) die Umgebung - unsichtbar für normale menschliche Augen - beeinflussen und beherrschen. Aber wie das nunmal bei solchen Spielen ist, schlüpft man ja auch keineswegs in die Rolle eines stinknormalen Menschen, sondern diesmal in die einer Waschechten Sonnengöttin, die in Gestalt eines weißen Wolfes das Land vom Bösen befreien muss. Soweit, so vorhersehbar. Die Story setzt nun nicht unbedingt neue Maßstäbe, dennoch gibt es die eine oder andere Wendung und Entwicklung, die das Spiel interessanter als so manch anderen Vertreter dieser Gattung macht. Zumal ich noch kein Spiel erlebt habe, das so tief in einer nicht-europäisch anmutenden Mythologie verwurzelt ist.

Am interessantesten und auch ungewöhnlichsten dürfte das Gameplay sein. Zwar gilt es auch hier, ganz normale Kämpfe in Echtzeit zu bestreiten, und auch einen Wolf kann man mit allerlei verschiedenen Waffen und Kampffähigkeiten ausrüsten, wie ich nun weiß. Auch gilt es, die eine oder andere Passage mittels geschickter Steuerung zu überwinden. Neu dürfte aber sein, dass man Figuren, Gegner und die Umgebung selbst mittels des Göttlichen Pinsels direkt beeinflussen kann. Per Tastendruck lässt sich das Spielgeschehen jederzeit einfrieren, der Bildschirm wird zu einer Art Papierrolle, und mittels verschiedener, im Spiel zu erlangender Pinseltechnicken, kann man beispielsweise Windstürme erzeugen, die Sonne oder den Mond aufgehen lassen, Bäume, Steine und auch Gegner zerteilen, Brücken reparieren, und und und.

Und da wir schon bei Pinseln und Tuschmalerei sind: das Grafikdesign ist schier überwältigend. Ich sage bewusst nicht, die Qalität der Grafik. Auf der Wii kann man natürlich keine lebensechte Grafik erwarten, aber dafür habe ich sie mir ja auch nicht zugelegt. Für lebensechte Grafik gucke ich mir einen Film an. Auch dürfte die Technick des Cel-Shading für manche Augen etwas gewöhnungsbedürftig sein. Dennoch passt der Stil perfekt zum Spiel und zur Athmosphäre. Das gesamte Geschehen wirkt wie eine japanische Tuschmalerei und die Figuren und Landschaften wie aus einem Märchenbuch. Selbst kleine Details sind liebevoll in Szene gesetzt und Figuren und Personen haben eigenen Charakter. Und um das Gesamtbild noch abzurunden, besticht auch der Soundtrack durch seine Schönheit.

Ein ganz und gar tolles Spiel, wenn man Action-Adventures mag und Interesse für japanische Mythologie hat.

Grafik: 7/10
Sound: 8/10
Story: 8/10
Spielspaß/Gameplay: 9/10

Bonuspunkt für das runde Gesamtdesign.

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Mittwoch, 12. November 2008
Denkpause
War ja klar. Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, hier etwas regelmäßiger zu schreiben. Aber gut, kann ich jetzt auch nichtmehr ändern.

Jedenfalls, wir sind zurecht und verdient EM zweiter geworden, ich habe arbeitend und Cocktails-trinkend zwei Monate auf Rügen zugebracht (der tollsten, größten, entspannendsten und schönsten Insel Deutschlands), hab dann noch so manche nette Trips unternommen (u.A. nach München, bzw. Augsburg, um mal wieder, auf U2 Tributeband-Mission, paar alte Vögel zu besuchen und mir die Jungs von Achtung Vorsprung anzugucken) und muss mir nun für Frühjahr nächstes Jahr eine neue Wohnung suchen.

Soviel zur Vergangenheit. Jetzt gerade hab ich mal wieder eine alte Leidenschaft ausgegraben und wiedermal festgestellt, was für ein tolles Stück Literatur eigentlich Die Drei Musketiere von Alexandre Dumas pére eigentlich ist. Das fing schon vor mittlerweile über 10 Jahren an, seitdem hab ich den Schinken bestimmt schon 5 oder 6 Mal gelesen. Und immer wieder für toll befunden. Spannend, witzig, fesselnd, mit Dumas' unvergleichlichem Schreibstil. Sollte jedes Kind in der Schule mal gelesen haben, dann interessieren die sich vielleicht auch mal für Geschichte. Und noch heute warte ich auf eine anständige Verfilmung, die weder Klamauk ist, noch mit einem mistigen Drehbuch aufwartet, sondern sich auch mal an die Romanvorlage hält. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dieses Thema wurde schon immer etwas stiefmütterlich behandelt oder allenfalls nur müde belächelt.

Ansonsten kann ich eigentlich nurnoch eine tolle Webseite zu diesem Thema empfehlen:
www.aratgnan.de


Musik zur Stunde: Coldplay - Things I don't understand, Peter Fox - Haus am See

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Donnerstag, 12. Juni 2008
Der Fußballgott ist kein Schweizer
Sehr schade, liebe Eidgenossen. Ich hätt' euch ein Weiterkommen von Herzen gegönnt, aber sogar das Wetter schien etwas dagegen zu haben. Aber mal der Reihe nach.


Spanien - Russland 4:1

Hui, sehr nett anzuschauendes Spiel. Zwar waren die Spanier klar die bessere Mannschaft und haben auch verdient gewonnen, aber die Russen haben stellenweise doch ganz gut mitgemacht. Daher auch der verdiente Ehrentreffer. Trotzdem, die Spanier haben nicht nur vom Namen her die besseren Spieler auf dem Platz. Für's Protokoll: sie haben auch die durchschnittlich kleinste und leichteste Mannschaft. Und gleich noch eine Statistik: das bisher torreichste Spiel dieser EM. Sehr fein. Aber da es ja ein Naturgesetz ist, dass die Spanier nie große Titel gewinnen, mache ich mir um diese Jungs vorerst auch noch keine Sorgen. ;-)


Griechenland - Schweden 0:2

Ohje. Um Günter Netzer zu zitieren: "Ich bin entsetzt." Bei der zweiten Halbzeit hab ich dann einfach mal ausgemacht, war ja grauenhaft anzusehen. Einziger Pluspunkt: die zwei Tore. Mehr fällt mir dazu eigentlich auch nicht ein. Ach doch, noch eine kleine, nebensächliche Statistik: es hat bisher noch kein Europameister geschafft, seinen Titel zu verteidigen. Das wird sich wohl bestätigen, wenn die Griechen so weitermachen. Zum Trost für diesen Grottenkick das hier:




Tschechien - Portugal 1:3

Ganz nett. In der ersten Halbzeit schien es fast möglich, dass die Tschechen gewinnen, aber letztlich gelten die Portugiesen noch immer als Favoriten. Wiedermal schön viele Tore. Und Christiano Ronaldo kann ich noch immer nicht leiden, hat ja anfangs auch kaum was gemacht. Umso überraschter war ich dann doch von den Tschechen, die doch ganz gut gegenhalten konnten. Nützte aber nix.


Naja, und zu den Schweizern habe ich ja schon anfangs was gesagt. Mein Beileid zum 1:2.

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