Dienstag, 10. Juni 2008
Tolles Ding!


Was war denn das gestern bitte? Die Fußball EM hat am dritten Spieltag die erste kleine Sensation zu verzeichnen. Aus Sicht der deutschen Fans traten da zwar Pest gegen Cholera an (also Holland gegen Italien), aber ausgerechnet unser neuer Lieblingserzfeind Italien, der amtierende Weltmeister, wurde in Grund- und Boden gespielt und mit 3:0 wegrasiert. Herrlich. Ich denke, ich bin ab sofort Holland Fan, es sei denn natürlich, sie treten gegen uns an. Immerhin haben sie auch so ziemlich die abgefahrensten Fans. Persönlicher Mann des Spiels war in unserer Runde Wesley Sneijder. Ein richtig schön anzusehendes Spiel seitens der Oranjes, ganz im Gegensatz zum italienischen Hühnerhaufen.



Ansonsten war natürlich noch die Partie Frankreich - Rumänien, aber nicht nur das Ergebnis war mit 0:0 langweilig, sondern das gesamte Spiel. Um einen österreichischen Kommentator zu zitieren: Fades Spiel - aber auf hohem Niveau. Naja, mal sehen ob sich die Franzosen nochmal steigern können, das haben sie ja in der Vergangenheit schon bewiesen. Und Rumänien hat nunmal ein absolutes Abwehr-Bollwerk, das erstmal geknackt werden will.


Und nachher geht's gleich weiter mit Spanien gegen Russland und Griechenland gegen Schweden. Diese Partien interessieren mich jetzt eigentlich nicht so wahnsinnig, aber man weiß ja vorher nie, ob es nicht wieder irgendwelche besonderen Vorkommnisse gibt. Drücke den ewigen Geheimfavoriten Spanien und den Griechen unter Rehakles meine Daumen.


Und sonst? Noch drei Tage bis Okami. Kann's kaum noch abwarten, meine Wii mit diesem Spiel zu füttern.

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Montag, 9. Juni 2008
...und am Ende gewinnen immer die Deutschen
Wie nicht anders zu erwarten bin ich derzeit ja ganz gut von der Fußball EM abgelenkt, daher mal kein Ausflug in die unendlichen Weiten des Weltalls, sondern ein ganz bodenständiger Eintrag. Der Platz ist schließlich grün und der Ball ist rund. Manchmal ist das Leben so einfach.




Inzwischen sind ja schon vier Spiele gelaufen, angefangen mit Schweiz gegen Tschechien. Arme Schweizer. Von den Tschechen habe ich einiges mehr erwartet, sie waren vielleicht weniger nervös und technisch etwas besser als unsere Eidgenossen, aber die Schweizer rannten geradezu um ihr Leben, hatten jede Menge Torchancen und die klar bessere Mannschaft. Umso bitterer natürlich nicht nur, dass ihr bester Spieler (Alexander Frei, der arme Hund) mit Innenbandanriss für den Rest der EM ausfällt, sondern dass sie auch noch unverdient verloren haben. Die reinste Tragödie.

Portugal hingegen hat völlig zurech gewonnen. Ich kann diesen Christiano Ronaldo zwar nicht ausstehen, und der eine oder andere Portugiese sieht so aus, als bräuchte er die Erlaubnis von Mama, um da mitzuspielen, aber was die Portugiesen da so teilweise hingezaubert haben war schon sehr ansehnlich. Ich glaube, die muss man im Auge behalten.

Österreich hatte dann ebenfalls fast so viel Pech wie ihre Co-Gastgeber, wobei der Elfmeter, der schon in der 3. Minute zum Sieg der Kroaten führte, durchaus berechtigt war. Eigentlich sogar Glück für die Österreicher, dass da nicht noch jemand mit Gelb-Rot vom Platz geflogen ist. Trotzdem, seit gestern gibt es ein neues Schimpfwort in meinem Vokabular: Ergebnisverwalter. Das war (aus Fansicht) einfach unansehnlich, was Kroatien dann nach dem frühen Tor gemacht hat und ein Ausgleich wäre beileibe keine Sensation gewesen. Schon beachtlich, wie die Österreicher sich dann noch abgemüht haben.

Tja, und dann natürlich unsere Jogi-Elf. Schöne, solide Leistung, zwei tolle Tore, die Polen hatten am Ende auch scheinar keine Lust mehr und hinten steht die Null. Was will man mehr? Hätte aber auch leicht höher ausfallen können, der Sieg, bspw. nachdem Gomez einen 150%er wegen zu kurzer Beine vergeben hat. Aber egal. Spieler des Tages waren für mich Clemens Fritz, der einige beachtliche Aktionen gebracht hat, der zu alter Sicherheit gefunden habende Jens Lehman, der ewig fehlerfreie Philipp Lahm und natürlich der beste Pole auf dem Platz: Lukas Podolski. So geht doch unser Turnier gut los.


Und was gibt's sonst noch, ausserhalb des Fußballs? Habe gestern noch die aktuelle amerikanische Battlestar Galactica Folge gesehen "The Hub". Verschaffte mir eine wohlige Gänsehaut und bestätigte mich auf's Neue in meiner Meinung, dass dies momentan die beste TV Serie ist.

Und diese Woche gibt's nicht nur das neue Coldplay Album, sondern am Freitag auch endlich das Spiel "Okami" für die Wii. Und ich denke, das wird auch nochmal ein Highlight. Durfte es ja schonmal auf der Playstation anspielen und bin seitdem schlichtweg begeistert. Freitag wird sicher lange dauern.

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Mittwoch, 4. Juni 2008
BSG Pilotfilm Teil 1
Schon zu Beginn haben wir ein exzellentes Beispiel dafür, wie hochwertig Kamera und Schnitt bei dieser Serie sind. Nach dem ziemlich verstörenden Intro bekommt der Zuschauer in nichtmal 10 Minuten sämtliche nötigen Hintergrundinformationen und sieht so gut wie alle wichtigen Figuren der Serie, die alle in einem einzigen, langen Schwenk durch die Galactika vorgestellt werden. Und es fühlt sich nichtmal aufgezwungen an, sondern die Kamera verfolgt wie ein unbeteiligter Zuschauer scheinbar willkürlich mal die eine, mal die andere Figur durch die Gänge, ins CIC (quasi die Kommandozentrale) und hinunter ins Hangardeck. Hier und da werden wie nebenbei Gesprächsfetzen aufgenommen, die die ganze Story in den Rahmen setzen. Allein der Beginn, mit dem langen Zoom auf die allein und winzig im All schwebende Galactika, untermalt mit einem tollen Trommelbeat, lässt einem schon einen wohligen Schauer über den Rücken laufen.

Die Galactika ist alt, war ein berühmtes Kriegsschiff während der ersten Auseinandersetzung mit den Zylonen und wird in Ruhestand geschickt, genau wie ihr scheinbar berühmter Kommandeur. Dem es eigentlich garnicht passt, dass der alte Kahn zu einem Museum umgewandelt werden soll. Tagesordnungspunkte sind Formationsflug, eine Mitteilung von einer Außenstation, die sich scheinbar alleine fühlt, und wo man den Souvenirshop für das einzurichtende Museum denn am besten hinbaut. Wie langweilig. Der Kommandeur improvisiert aus lauter Lustlosigkeit (und nach einem Streit mit dem Sohn) eine vielsagende, seltsam deprimierend anmutende Rede, hat noch eine Auseinandersetzung mit der Bildungsministerin, die unbedingt ein ach-so-tolles Computernetzwerk einrichten will, und kann dann endlich das spannende Buch weiterlesen, dass er wohl bei Dienstbeginn weglegen musste.
Und dann geht plötzlich die Welt unter. WTF?



Die ersten ca. 40 Minuten sind zugegebenermaßen ziemlich beschaulich, aber nötig, um zu begreifen, wie kalt das Wasser eigentlich ist, in das die Menschen da auf einmal geworfen werden. Und es ist bitterkalt. Die Zivilisation wird mit Atombomben ausradiert, es gibt keine Chance, Widerstand zu leisten, und alles was bleibt, sind eine Handvoll Zivilisten und ein altes, ausgedientes Kriegsschiff, nur mit der nötigsten Besatzung, ohne Munition, und eine tödlich erkrankte Ex-Lehrerin, die plötzlich Präsidentin ist. Keiner weiß so richtig, was eigentlich los ist und was man tun könnte. Nur mit Glück übersteht die Galactika selbst einen Angriff mit Atomwaffen (der alte Kahn scheint doch noch was zu taugen), was zig Besatzungsmitgliedern das Leben kostet.
Da hilft nur, sich an das zu erinnern, was man im militärischen Training gelernt hat, Bestandsaufnahme machen, Alarm geben und erstmal was zum Schießen besorgen. Und genau in dieser Situation wird aus der universellen Kathastrophe eine persönliche für den Kommandeur, der nun seinen zweiten Sohn, mit dem er im Streit auseinander gegangen ist, verloren glaubt.

Wenn man mal bedenkt, wie unvorstellbar so eine Situation ist, sind die Schauspieler (allen voran Mary McDonnell als Präsidentin Roslin) vortrefflich imstande, das Unvorstellbare darzustellen. Allein die Szene, in der ihr schmerzlich bewusst wird, dass sie tödlichen Brustkrebs hat, ist auf bedrückende Weise grandios.

Schafft es Apollo, einen auf MacGiver zu machen und die Zylonen irgendwie loszuwerden? Hat die Galactika den Zylonen irgendwas entgegenzusetzen? Und können die Wenigen, geretteten Zivilisten zusammen mit Boomer von Caprica entkommen? Hoffentlich kriegt Baltar noch das was er verdient (lebenslang Steinbruch, wenn's nach mir geht), nachdem sich der noble Helo für ihn aufgeopfert hat. Und was wird aus unserer neuen Präsidentin? Jede Menge Fragen und ein netter Cliffhanger gleich zu Beginn.

Und weil ich Listen so sehr mag, hier gleich mal noch eine, zur Übersicht für den Uneingeweihten.



Wen haben wir kennengelernt?

Die Zylonen: Die Bösewichter. Es gibt sie in der Ausführung "wandelnder Toaster" und "heißes, platinblondes Model". Allerdings scheinen das noch längst nicht alle zu sein, es gibt angeblich insgesamt 12 Modelle.

Commander William Adama: Kurz vor dem Ruhestand stehender Commander der stillzulegenden Galactika. Durch seinen Altenteil machen ihm die Zylonen allerdings einen Strich. Scheint sehr beliebt bei seinen Untergebenen zu sein (nach allem, was man so gehört hat, zurecht), aber im Angesicht einer Ernstlage würde ich mich definitiv nicht mit ihm anlegen wollen. Hat nämlich den "Todesblick".

Der XO (ich denke, das steht für "executing officer") Saul Tigh: Ebenfalls schon ein älterer Knabe, scheint seinen Boss schon länger zu kennen. Ist ein Trinker, Zyniker, ein grantiker Knochen und lässt sich nix gefallen. Schon garnicht von...

Kara "Starbuck" Thrace: Die sich ihrerseits auch nichts gefallen lässt, nichtmal vom vorgesetzten Offizier. Raucht, Pokert, nimmt den Mund gerne mal zu voll, kklopft Sprüche und ist die beste Pilotin, die die Galactika an Bord hat. Scheint ihrerseits sehr gut mit Big Boss Adama klarzukommen. Hatte scheinbar was mit dessen ums Leben gekommenen Sohn Zak.

Lee "Apollo" Adama: Scheint zunächst arrogant und zurückhaltend zu sein. Hat dann aber doch "nur" einen gewaschenen Konflikt mit seinem Vater, den er beschuldigt, seinen Bruder (und somit dessen Sohn) auf dem Gewissen zu haben. Ist aber ansonsten ein ganz fähiger Pilot, mit dem nötigen kühlen Kopf im Ernstfall. Wirkt aber trotzdem etwas zu glatt.

Laura Roslin: Hat ziemlich schlimmen Brustkrebs. Und verdankt dann den Zylonen, dass aus der Lehrerin und Bildungsministerin, die sich eigentlich kaum für Politik interessiert, die Präsidentin der 12 Kolonien wird. Scheint eigentlich keine sehr starke Persönlichkeit zu sein, zeigt aber zumindest ein gewisses Talent zur Pragmatik und im Umgang mit Menschen.

Doktor Gaius Baltar: Genie und Wissenschaftler. Legt gern sämtliche, in Reichweite befindlichen Frauen flach, darunter eine Zylonin (was er in seinem grenzenlosen Egoismus natürlich nicht merkt). Hat das koloniale Verteidigungssystem entwickelt. Was die Zylonen wiederrum mit Hilfe seiner Bettgenossin dazu verwendet haben, die Menschheit völlig wehrlos zu machen und diese an den Rand der Ausrottung zu treiben. Und alles, was ihn angesichts dieser Apokalypse interessiert ist, wie er aus der Verräternummer wieder 'rauskommt. Der Arsch.



Beste Szenen: Die komplette Sequenz zu Beginn auf der Galaktika, die zeigt, welch fabelhafte Kameraarbeit geleistet wird, und es schafft, innerhalb von weniger als 10 Minuten etwa 90% der Figuren vorzustellen, einen Einblick in ihre Persönlichkeit zu geben, und die Ausgangssituation zu beschreiben. Und dann noch Adamas Gesicht, der seinen ersten (und bestimmt nicht letzten) Befehl von der neuen Präsidentin erhält.

Zitat des Tages: "Why are we as a people worth saving? und natürlich "Are you alive?"

Und als Bonus haben wir noch das offizielle Galactika Schimpfwort erflernt. Jetzt alle zusammen: "FRAK!"

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