Battlestar Galactica


Wie im Eröffnungsbeitrag ja schonmal angekündigt mal ein paar Kommentare zu meiner aktuellen Lieblingsserie. Weiß garnicht, wo ich anfangen soll.

Also zunächst mal werde ich mir die Serie ab heute von Anfang bis Ende (bzw. bis zur letzten ausgestrahlten Folge) im englischen Original anschauen und dann jede Folge einen mehr oder weniger kleinen Bericht dazu hier 'reinstellen. Quasi als eine Art Tagebuch. Soviel also zum Ablauf.

Und für alle, die mit der Serie bisher nichts anfangen konnten, hier meine persönlichen 10 Gründe, warum es sich lohnt. In willkürlicher Reihenfolge.

1. Die Schauspieler.
Es ist mehr als nur manchmal, dass man kinoreife Leistungen zu sehen bekommt. Allein das Duo Edward James Olmos als Cmdr. William Adama und Mary McDonnell als Präsidentin Laura Roslin spielen einen Großteil aller mir bekannten TV Darsteller mühelos an die Wand.

2. Die Story.
Zugegeben, das klassische Gut-gegen-Böse Schema findet man an jeder Straßenecke. Und auch der Zwist Mensch-gegen-Maschine ist längst nichts Neues. Allerdings sind die Grenzen hier keineswegs so klar gezogen, wie man anfangs meinen könnte, es geht zum Teil gewaltig ans Eingemachte und es wird auch nicht an schockierenden, mysteriösen wtf? Momenten gespart.

3. Keine Science Fiction.
Moment mal. Wir haben Raumschiffe. Und Überlichtantriebe. Und böse Maschinenwesen, die unseren Helden dauernd ans Leder wollen. Und da ist das keine Science Fiction? Ich behaupte: bis auf diese genannten Komponente, definitiv nein! Dafür ist die Serie viel zu realistisch gehalten. Man vergisst nur allzu schnell, dass die Handlung zum größten Teil auf einem alten, im Weltall umherirrenden Raumschiff stattfindet, viel eher denke ich da an die klaustrophobische, bedrückende Athmosphäre aus "Das Boot". Da wird noch Papierkram erledigt, Befehle müssen per Schnurtelefon durchgestellt werden und geschossen wird nicht etwa mit farbenfrohen Strahlenkanonen, sondern mit stinknormalen Kugeln.

4. Tolle Effekte.
...und wer dennoch auf abgefahrene Weltraumschlachten steht, wird dennoch nicht zu kurz kommen. Zwar halten sich Effektorgien angenehm in Grenzen, aber falls es dennoch mal zu einem Scharmüzel kommt, laufen die Effekte teilweise noch großen Kinoproduktionen den Rang ab.

5. Die Musik.
...hat mich von Anfang an begeistert. Nie überdreht oder kitschig, aber immer genau auf den Punkt. Japanische Taiko-Trommeln, schottischen Dudelsäcke, Querflöten und ein wahnsinnig tollen Geiger sind nur ein paar der herausstechenden Merkmale. Die Musik schafft es meist mühelos, das Geschehen passend zu untermalen, Stimmungen und Emotionen einzufangen oder zu erzeugen, und das, ohne altbacken, allzu bekannt oder klischeehaft zu wirken.

6. Kamera.
Die realistische, unruhige, mitten-dabei-Kameraführung ist zwar auch nicht unbedingt neu, habe ich so aber auch noch bei keiner (oder kaum einer) Serie gesehen. Das gibt einem gleich noch mehr das Gefühl, mittendrinn zu stecken. Zu erwähnen wäre obendrein noch der zum Teil überragende Schnitt.

7. Charaktere.
Sämtliche Figuren sind weder platt, noch eintönig, langweilig, vorhersehbar oder schwarz/weiß. Sicherlich reagieren sie manchmal unlogisch, gemein, egoistisch oder einfach nicht nachvollziehbar. Aber das ist ja schließlich menschlich. Jede Figur macht im Laufe der Serie ihre Entwicklung durch, und man kann nicht anders als mitzufiebern. Und es gibt auch für jeden etwas: starke Frauen, sexy Frauen, gutaussehende Männer, Leute mit Psychosen, grantige Typen, nette Typen, nicht so nette Typen, undundund.

8. aktuelles Geschehen.
Zwar findet das Ganze irgendwo, weit weg im Weltall statt, aber dennoch müssen sich die Protagonisten mit (leider) allzu bekannten Problemen auseinandersetzen. Was macht man mit Selbstmordattentätern? Und was macht man, wenn man selbst zu Anschlägen gezwungen ist? Darf eine Frau abtreiben? Selbst dann, wenn die Menschheit kurz vor dem Aussterben steht? Und kann man unter solchen Bedingungen überhaupt noch eine legitime Regierung aufrecht erhalten? Wie steht es überhaupt mit der Machtverteilung zwischen Militär und Zivilregierung?

9. Themen.
...gibt es viele. Religion, Jura, Schicksal, Halluzinationen, Überlebenskampf, Evolution, Krebs, Monotheismus vs. Ploytheismus, Rassismus, Verrat, Kinder und ihre Eltern, natürlich Liebe. Wem noch ein mögliches Thema einfällt: einfach in Gedanken dazuschreiben, es kommt mit Sicherheit vor.

10. Kritiker.
Wer noch nicht überzeugt ist, lese sich einfach ein paar gängige Kritiken durch. Zwar ist die Zahl der Fans im Gegensatz zu anderen großen Serien (noch?) recht überschaubar, aber die Kritiker sind hellauf begeistert. Beispielsweise das große Time Magazine, das die Serie zur besten TV Sendung kürte:


"Most of you probably think this entry has got to be a joke. The rest of you have actually watched the show. Adapted from a cheesy '70s Star Wars clone of the same name, Galactica (returning in January) is a ripping sci-fi allegory of the war on terror, complete with religious fundamentalists (here, genocidal robots called Cylons), sleeper cells, civil-liberties crackdowns and even a prisoner-torture scandal. The basic-cable budget sometimes shows in the production, but the writing and performances are first-class, especially Edward James Olmos as the noble but authoritarian commander in charge of saving the last remnants of humanity. Laugh if you want, but this story of enemies within is dead serious, and seriously good."

link zum Artikel

Man liest sich.

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kamil, Donnerstag, 12. Juni 2008, 02:04
Leider nimmt die Qualität der Serie, schon in der ersten Stafel, mMn derbe ab. Hatte mir mehr davon erwartet.